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Systementscheidung: Gleise
Daten Märklin K-Gleis
Gleisverlegung
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1. Systementscheidung: Gleise

Aufgrund der historischen Entwicklung hat es sich ergeben, dass ich nach und nach immer mehr Loks, Wagen und Gleise des Fabrikats “Märklin” zusammengetragen habe. Was die Gleise angeht, übrigens fast ausschliesslich M-Gleise (M steht für Metall). Damit ist meine Systementscheidung für den Aufbau einer grossen Modellbahnanlage natürlich im wesentlichen getroffen. Aber davon abgesehen, gibt es auch heute noch zahlreiche gute Gründe, sich für das Drei-Leiter-Wechselstrom-System der Fa. Märklin zu entscheiden:

  • Was die Fahrzeuge angeht (Loks und Wagen), kann man durchaus davon ausgehen, dass man robuste Technik in Händen hält. Allerdings geht es auch heute bei Märklin in Richtung zu noch mehr Vorbildtreue, was natürlich zu noch mehr Details an den Fahrzeugen führt, wodurch diese wiederum empfindlicher werden!
     
  • Besonders gebrauchte Loks und Wagen, die schon älter sind (meist zwanzig Jahre und mehr), erzielen bei Gebrauchtbörsen und Auktionen respektable Preise. Insoweit kann Märklin durchaus auch als Wertanlage gesehen werden!
     
  • Das Angebot allein der Fa. Märklin ist riesig, und immer mehr Gleichstrom-Hersteller bieten mittlerweile ihre Loks auch in Wechselstromversionen an (zum Teil auch schon digital)!
     
  • Das Gleissystem ist ausgeklügelt. Neben dem heute nur noch gebraucht erhältlichen, aber sehr robusten M-Gleis-System gibt es heute das K-(Kunststoff)-Gleissystem, das sich durch seine vorbildgerechten Flexgleise und die Möglichkeit der Einschotterung hervortut, sowie das C-Gleis-System, das ähnlich wie das alte M-Gleis bereits ein Gleis-Bett mitbringt, welches jedoch aus Kunststoff ist, und bei dem ausserdem keine Flex-Gleise existieren.
     
  • Das Drei-Leiter-System ermöglicht den Aufbau von Kehrschleifen und anderen Gleisformen ohne spezielle Verschaltungen. Das System ist symmetrisch aufgebaut, die beiden Schienen sind immer der Rückleiter! Bedingt dadurch ist die Stromübertragung auch besser als bei vergleichbaren Gleichstrombahnen, und die Empfindlichkeit gegenüber Gleisverschmutzungen ist geringer!

Dabei ist mir bekannt, dass das System auch Nachteile hat. Diese allerdings stufe ich als im Vergleich zu den Vorteilen vernachlässigbar ein (Abhängigkeit im wesentlichen von einem einzigen Hersteller, Mittelleiter im Gleis sichtbar usw.).

Schliesslich bleibt die Überlegung, ob Flexgleise benötigt werden. Für meine Anlage gilt: eindeutig ja! Nur mit Flexgleisen lassen sich grosszügige Radien verlegen, und obendrein ist die Verwendung kostengünstiger als bei einzelnen Gleisstücken. Schliesslich will ich im sichtbaren Bereich auch ausschliesslich schlanke Weichen verlegen.

Daher meine Systementscheidung: Märklin Drei-Leiter-Anlage mit K-Gleisen

 

2. Daten Märklin K-Gleis

Hier die wichtigsten Daten des Märklin K-Gleissystems:

  • Profilhöhe 2,5 mm (entspricht Code 100). Zum Vergleich: M-Gleis Profilhöhe 2,7 mm, C-Gleis 2,3 mm.
     
  • Flex-Gleis 900 mm verfügbar.
     
  • Schlanke Weichen (14° 26’ bei einem Radius von 902 mm) verfügbar.
     
  • Schlanke Weichen auch mit beweglichen Herzstücken verfügbar. Davon würde ich allerdings eher abraten, da sehr empfindliche Mechanik bei zu geringem Zusatznutzen! Im Märklin-Jahrbuch 2005 sind sie übrigens nicht mehr enthalten!
     
  • Universal-Antrieb verfügbar, ansteckbar, wahlweise für Unter- oder Oberflur-Montage geeignet. Anbau links oder rechts möglich.
     
  • Zurüstsatz für Unterflurmontage des Weichenantriebes separat erhältlich.
     
  • Zwei-Spulen-Antrieb endabgeschaltet.
     
  • Stahl-Schiene leider schwer lötbar, nur die Kupfernasen am jeweiligen Gleisende sind mit normalem Lot lötbar! Wer dennoch direkt an die Schienen löten muss: im Shop des Miniatur-Wunderlandes ist ein entsprechendes Sonderlot erhältlich!
     
  • Insgesamt sehr betriebssicheres Gleis, guter Kompromiss zwischen Vorbildtreue und Betriebssicherheit!

Übrigens hält sich Märklin bei seinen Radsätzen leider nicht an die NEM-Vorgaben. Deshalb ist für Märklin-Fahrzeuge eigentlich auch nur das Märklin-Gleis verwendbar! Würde man Eigenbau-Gleise einsetzen, würden die Fahrzeuge hör- und sichtbar rattern!

 

3. Gleisverlegung

(Kunststoff-)Gleise sollte man übrigens aus Gründen der Schallbrücken-Vermeidung grundsätzlich niemals verschrauben. Statt dessen empfiehlt es sich, die Gleise mit einem Kontakt-Kleber (z. B. Pattex) auf eine zuvor auf dem Trassenbrett geklebte Korkbettung (z. B. von HEKI) zu kleben. Nur im Notfall können die Gleise “gestiftelt” werden, aber nicht “festgenagelt”!

Nach der Fixierung können die K-Gleise vorbildgerecht eingeschottert werden. Der Schotter wird dabei mit einem Wasser-Weißleim-Gemisch, das mit ein paar Tropfen Spülmittel “weich” gemacht wurde, fixiert. Von der fertig erhältlichen, optisch ansprechenden Mössmer-Gleisbettung würde ich übrigens dringend abraten, da das zur Herstellung verwendete Schaumstoffmaterial (auch nach eigenen Herstellerangaben) nur eine begrenzte Lebensdauer hat und irgendwann zu Auflösungserscheinungen neigt!

Märklin empfiehlt übrigens zum Einschottern ausdrücklich pH-neutralen Holzleim. Bitte verzichten Sie also auf Holzleim mit Bezeichnungen wie “express” oder “wasserfest”, da dieser die Metallteile der Gleise angreifen kann. Selbstverständlich müssen alle Bereiche mit beweglichen Teilen, zum Beispiel in Weichen oder an Schaltgleisen, von Schotter und Leim freigehalten werden!

Schliesslich sollte das Gleis - vor allem im Bahnhofsbereich - mit Ausschmückungsteilen versehen werden, z. B. Umlenkrollen etc.

 

4. Links

Übrigens: auch andere “Prominente” haben dieses System gewählt! Zwei Beispiele von vielen:

Das “Miniatur-Wunderland” in Hamburg fährt auf Märklin-K-Gleisen (siehe hier), und

die “Private Modellbahner-Vereinigung Winnenden” fährt auf K-Gleisen (siehe hier).

Und wenn Sie noch mehr Details über Märklin- und andere Gleissysteme wissen wollen, empfehle ich Ihnen das MIBA-Sonderheft “Modellbahn-Praxis: Gleise und Weichen” (siehe hier)!

Und den Lötdraht für Märklin K-Gleise gibt es hier!

Stand: 14.1.07

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